Dem Diktum Voigts‘ Berti zufolge, ist heutzutage ja die Breite in der Spitze dichter geworden. Was schnurstracks bedeutet, dass Qualität quasi an Quantität vice versa Quantität quasi an Qualität gewonnen hat. Die sogenannten „kleinen Fußballnationen“ gibt es nicht mehr, darin sind sich alle Fachleute nebeneinander einig. Verflossen und perdu die Zeiten, wo Fußballexoten vom Schlage Österreichs, Lichtensteins, Polens oder Hollands mit 3o bis 40 zu Null abgefertigt und nach Hause geschickt wurden. Die „Kleinen“ haben sich gemausert und versuchen immer hartnäckiger das Verlieren zu vermeiden! Experten prognostizieren für die Zukunft des Fußballs eher einstellige Ergebnisse. Das Bleiben auf dem Teppich ist das Gebot der Stunde! Sogar absolute Topteams wie Deutschland können es sich nicht mehr erlauben, Nationalmannschaften minderer Qualität (Frankreich, Brasilien, Argentinien) zu unterschätzen und sich über diese zu beömmeln, ohne dabei Gefahr zu laufen, die Koffer schneller packen zu müssen als noch zu Röhrenfernseherzeiten.
Als die Breite in der Spitze noch nicht so dicht war und Deutschland vollautomatisch Spiele gewann. Die Zeiten sind vorbei. Soviel ist fix.
Diese bedauerliche Entwicklung schlägt sich nun nicht nur in blumigen Respektsfloskeln auf den DFB-Pressekonferenzen nieder, sondern hat sie auch handfeste taktische Konsequenzen: beispielsweise erscheint es heutzutage wenig opportun mit 8-9 sogenannten Stoßstürmer gegnerischen Mannschaften zuzusetzen, ganz so wie wir es alle noch in der E-Jugend gelernt hatten. Selbst gegen Teams wie Algerien wird im modernen Fußball eine defensive Zweier- im Zweifelsfall gar eine Dreierkette aufgeboten um Zufallstreffer zu verhindern.
Nur Laien, die mit den obigen Sachverhalten nicht familiär sind, können sich für das heutige Achtelfinale ein 12 : 0 oder noch Deutlicheres erhoffen. Faktisch läuft nämlich alles auf drei knochentrockne Grüße in die Banlieue hinaus (Müller, Özil, Klose). Danach werden dort ein paar Autoreifen brennen, aber das ist noch nichts im Vergleich zum kommenden Freitag, wenn ganz Paris in einem Meer von Tränen schwimmen wird!
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