Busen

Pseudo-Eklipse

Heute um 09:29 Uhr wird es zu einem selten „exponentiellen Anstieg der Instabilitätskonstanen“ (Jean Baudrillard) in Konjugation mit einem Klimax der „essentiellen Diskontinuität“ (Niels Bohr) des Quantengravitationfeldes kommen, was unweigerlich zu einem „temporären posttranzendentalen Heliumkollaps“ (Judith Butler) führen wird mit „negativen Effekten“ (Wofgang Joop) für die Erde!

Mit anderen Worten: die Sonne verwandelt sich in ein Schwarzes Loch, was jedoch „kein Grund zur Beunruhigung“ (Yanis Varoufakis) sein soll, sondern angeblich die „Grundsubstanz unseres Planeten“ (Sitting Bull) nicht weiter tangiert. Durch die Erhöhung der Sonnengravitation wird lediglich alles, was nicht niet- und nagelfest ist von der Erde gesogen – Autos, Kühe, Hochhäuser, Justin Bieber, Elton John, etc.

Dies ist ein zyklisches und ganz normales natürliches Geschehen, das der Evolution neue Investitionsmöglichkeiten bietet – wie zuletzt vor 10.000 Jahren als die „Dinosaurier“ (Jakob Augstein) ausstarben und die Nagetiere folgedessen das Kommando übernahmen! Die Erde wird also nicht untergehen, sondern es werden Granit, Schrattenkalk und schlechtes Karma beinahe vollständig erhalten bleiben! Beste Bedingungen für einen Neuanfang also.

PS. Es nutzt nichts, die Rolladen herunterzulassen und die Türen zu verschließen!

Ganz schlechte Sicht

Kraft bloßen Grübelns habe ich eines der großen Herbst-, bzw. Frühwinterrätsel gelöst: das Kolonnenrasen!

Selbiges greift ja gerade im Herbst-, bzw. Frühwinter um sich, und zwar genau dann, wenn die Voraussetzungen dazu eigentlich am schlechtesten sind, d.h. im dichten Nebel! Deshalb gilt das Kolonnenrasen ja auch als unerklärlicher Furor des Bleifußes, der ganz normale Menschen, rational völlig korrekt tickende, verantwortungsvolle Gesellschaftsmitglieder und Gesellschaftsmitgliederinnen erzplötzlich bei miserablen Sichtverhältnissen befällt.

 Doch unerklärlich ist der german gangbang – wie das Kolonnenrasen vom Rest der Welt auch genannt wird – keinesfalls. Man muss sich bloß einmal in die Lage versetzen.

Die, eines einsamen Autofahrers. Bei 10 Meter Sicht. Bei Nebel, Nacht und heiliger Scheiße! Auf ’ner Autobahn. Im Kriechtempo. Mutterseelenallein. Der tröstlichen Normalität des Lebens brutal entrissen. In fremden Umständen. Hoffnungslos. Noch unendliche 40 Kilometer bis Zuhause. Nahe an der Nahtoderfahrung. Verzweifelt.

Doch da!
In gefühlten 150 Metern Entfernung gewahrt unser Beispielautofahrer zwei brustwarzengroße Rotlichter mit einem schönen Hof drumherum: die Rücklichter eines Mitmenschen! Genauer gesagt, die Rücklichter von dem Mitmenschen sein Auto! Die Rettung! Das Ende der Odyssee! Die another day!

 Ergo drückt unser Beispielautofahrer, den wir nun der Übersichtlichkeit zuliebe Norbert nennen wollen, aufs Gaspedal und rückt schön nahe zum Vordermann, den wir ebenfalls aus Gründen der Übersichtlichkeit Konrad nennen wollen, auf. Soll der doch den schmalen Grat zwischen Mittelstreifen und Nichts ausbaldowern!

Konrads Laune verfinstert sich unterdessen alttestamentarisch. Schon seit Stunden fährt er durch den wabernden Nebel, sieht nichts, hat Hunger, muss Pippi und leidet Durst und dann bedrängt ihn auch noch irgend so ein Arschloch von hinten, womöglich – wie Konrad in einem glühenden Anflug von Homo-Panik argwöhnt – mit konkreter Fickabsicht! Zudem wird er aus dem Rückspiegel auch noch geblendet.

Völlig klar, dass Konrad nun seinerseits aufs Gaspedal drückt.

Für Norbert anderseits hat sich die Situation auch nicht verbessert – im Gegenteil! Denn nicht nur, dass sein Vordermann (Konrad) einen Fluchtversuch startet und so die rettenden Rücklichter entschwinden – nein! – mittlerweile hat sich auch noch ein dritter Wagen dicht an sein Hinterrad gehängt und triggert männerspezifische Urängste. Sterben oder Handeln lautet die Alternative und Norbert entscheidet sich zu handeln:

Er tritt entschlossen das Gaspedal durch, ohne zu wissen, welchen Teufelskreis er damit in Gang setzt…

Und so kommt es also, dass man manchmal, in einsamen Herbst-, bzw. Frühwinternächten, wenn man fröstelnd auf einer Autobahnbrücke steht und an nichts Böses denkt, im dichtesten Nebel Kolonnen von bis zu 30 Autos mit 180 km/h unter sich durchbrettern sieht.

Trauma

Mitten in der Nacht aufgewacht. Mit starken Schmerzen im rechten Fuss. Beim Versuch diesen zu bewegen, beinahe ohnmächtig geworden. Unerträgliche Pein!

Die einzige Erklärung, die sich mir spontan anbot, war die, dass der Fuss gebrochen sein musste. Doch was tun? Alarm schlagen und die ganze Familie aufwecken? Rettungswagen rufen?

Und wie dem Arzt die Situation erklären? ich weiß auch nicht, Herr Doktor, aber irgendwie habe ich mir im Schlaf den Fuss gebrochen…

Mann, erklär das mal einem Arzt, ohne dir ein PsychKG einzufangen. Irgendwann bin ich dann aber wieder eingeschlafen. Schwein gehabt.