Month: September 2016

#TeamDuterte

„Nach einer üblen Beleidigung hat US-Präsident Barack Obama sein geplantes Treffen mit dem philippinischen Staatschef Rodrigo Duterte abgesagt. Das teilte ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA mit. Duterte hatte Obama zuvor als „Hurensohn“ bezeichnet und damit gedroht, ihn bei dem bevorstehenden Treffen am Dienstag in Laos weiter zu beschimpfen.

Am Dienstag hieß es in einem Statement Dutertes, man bedauere, dass die „Hurensohn“-Beleidigung als persönlicher Angriff auf Obama rüberkam.“

Wieviel diplomatische Inkompetenz kann sich eine Weltmacht eigentlich leisten? Wieviel diplomatische Inkompetenz ist überhaupt noch glaubhaft? Was für ein perfides Spiel spielen die Amis? Wurde hier ein Begriff, der ungebrochene Lebensfreude und recht eigentlich sogar Bewunderung zum Ausdruck bringt (Hurensohn), absichtlich falsch verstanden, um unbequemen Gesprächen aus dem Wege zu gehen? Sollen auf internationaler Ebene innovative Kommunikationsstrategien im Keim erstickt werden, um auf weitere Jahrzehnte die hermeneutische Weltherschaft zu festigen?

Warum muss Präsident Duterte Selbstverständliches klarstellen? Warum konnte Obama nicht einfach mit einem herzlichen Duterte, du alter Wichser! kontern um dann in den konstruktiven Dialog einzusteigen?

Schlucken ist Vertrauenssache

Als ich vor einigen Tagen las, dass die aktuelle Werbung des Smoothie-Herstellers True Fruits sittlich heftigst inkriminiert würde, landete die Meldung umgehend in meinem sub-cortikalen Spam-Ordner. Irgendwelche nassforschen Werbefutzis hie, die üblich-erregten Sittenwächter da – wen sollte ihr bilaterales Dünnbrettbohren interessieren? Ich nahm die Sache auf die leichte Achsel.

Erst als meine Frau mir erklärte, die Kampagne sei assoziationstechnisch geeignet, ihr persönlich gleich zwei Vergnügen – von denen mindest eins auch mein Vergnügen sei – gründlich zu verderben, war auch ich bereit, mich zu empören. Was erlauben True Fruits? Stausamen und Klumpsperma? Abgestandenes und Übriggebliebendes! Hätten die ihre Geheimrezeptur nicht geheim halten können? Jetzt herrscht Magenfläue vor und überall heißt es Örks!

Um einer Überreaktion vorzubeugen, werde ich vorerst den Smoothie-Bedarf meiner Frau höchstselbst befriedigen. Da kann sie dann sicher sein, dass nur frische, streng selektierte Zutaten Verwendung finden: naturreines Kokoswasser, Mangos auf dem Reifeklimax, Vanillemark aus Madagaskar, Bio-Ingwer, zwei-drei Chiliflöckchen und ein Messerspitzchen Kokosblütenzucker. Das ist ein verdammt leckerer Smoothie, sag ich Euch!

Und das wird schon wieder mit den Assoziationen und den zwei Vergnügen! Time is on my side.

 

PS. Wurde eigentlich schon der vielfaltverachtende Heterozentrismus der True Fruits-Reklame angeprangert? Was frage ich, sicher glühen schon längst alle LGBT-Drähte weiß, nicht wahr?