Trial By Combat

Die Brasilianer konnten sich ohne erkennbare Spielfreude, Spieltaktik oder Spieldominanz mittels Entscheidung einer höheren Instanz ins Viertelfinale battlen. Glückwunsch dazu. Ihr Sieg wirft Fragen auf; allen voran, welche für das menschliche Auge nicht erkennbare Fähigkeit ihnen das ermöglicht hat. Dass ihr Torwart ein hotter Hottie ist kann keine ausreichende Qualifikation sein, schließlich hat der Einsatz von Iker Casillas Spanien auch nicht retten können. Der Gedanke liegt nah, dass es hier willkürlich, geradezu mittelalterlich zugeht. Nichts dagegen natürlich (insbesondere nicht hier, auf Halbmast-Gebiet)! Es ist nur zu begrüßen, dass für Jung und Alt, Fan und Mitläufer, Siggi und Friedrich, sofort erkennbar ist, ob das Tor fiel oder nicht fiel. Die Begründung des Erfolgs ist aber nicht im uns bekannten Universum zu suchen. Es muss sich dabei nicht zwangsläufig um Gottesurteil handeln. Eventuell verursachen gute Taten auf Stringebene in der 7. Dimension die Bildung von Gutmensch-Strängen, welche im weiteren Verlauf der Zeitskala bei ausreichender Anhäufung ihre Wirkung entfalten und den Ball mittels Dimensionslöchern ins Tor lenken. Vielleicht hat der Trainer mal für eine Straßenkatze gebremst. Vielleicht muss das Martyrium Neymars belohnt werden, das er auf sich nahm, als er in den Spiegel blickte und aus Liebe zum Friseur nicht in den Krieg gegen das auf seinem Kopf zog, wie alle anderen Menschen es getan hätten. Wir werden es vorerst nicht erfahren, hoffen aber, dass die wahre Ursache des Erfolgs für Elfmeter eines Tages von Analytikern geklärt werden kann, denn die Gutmensch-Strang-Theorie würde uns natürlich eines Tages ein Bein stellen, falls sich keiner erbarmt und Jogi Löw beherzt zu Boden ringt (gerne, Halbmast).

5 comments on “Trial By Combat

  1. Emmanuelle 28. Juni 2014 21:41

    Nie gedacht, das mal sagen zu müssen, aber scheiß auf die Katze.

  2. Emmanuelle 28. Juni 2014 22:11

    Aber vermutlich hatte Jara schon auf die Katze geschissen.

  3. Tomsten 28. Juni 2014 22:12

    Ich hab nix übrig für Welpenschutz und grundsätzliche Sympathie für scheinbar unbedeutendere Mannschaften … Vai, vai, vai Brasil!!!

  4. Alaska 28. Juni 2014 22:29

    Es ist doch ganz einfach:

    Wenn Gastgeber Brasilien ausgeschieden wäre, dann wäre auch die WM-Stimmung im Eimer gewesen. Brasilien muss Dritter oder Zweiter werden. Das wissen natürlich mindestens unterbewusst auch die Chilenen, weswegen Jara keine andere Wahl hatte, als den vorerst letzten entscheidenden Elfmeter an den Pfosten zu ballern.

    Und nun fliegen die Urus raus, recht so.

    Noch ein Gläschen Amarguinha darauf. Der Atlantik weht kühl ins Hotelzimmer, die Dünen rauschen, der Bacalhau lässt grüßen. Morgen den ganzen Tag am Strand.

  5. Halbmast 29. Juni 2014 11:39

    Trial by combat? So ehrwürdig geht es in Brasilien nicht zu. Eher trial by hysteria.

    Nur zwei, drei Zentimeter haben gefehlt! Verflixt noch mal! Nur zwei, drei läppische, verfluchte Zentimeter und Pinillas Lattentreffer in der 119 Minute wäre kein Lattentreffer gewesen, sondern die grundgute Quittung für Schwalben und Gebets-Posen, Rumpelfußball und chauvinistischer Pathetik! Wie schade! da haben im entscheidenden Moment einige Myriaden Strings übelst versagt!

    Aber so müssen es die Kolumbianer halt richten. Oder – was eigentlich noch besser wäre – WIR! Im Halbfinale.

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