„Nationalspieler Kevin Großkreutz soll sich nach dem verlorenen Finale im DFB-Pokal mit Borussia Dortmund gegen Bayern München (0:2 nach Verlängerung) im Hotel einen Fehltritt geleistet haben. Laut einem Bericht der „Bild am Sonntag“ hat sich der 25-Jährige ungebührlich verhalten und anschließend eine Meinungsverschiedenheit mit einem anderen Gast gehabt. Großkreutz pinkelte laut „Bild am Sonntag“ in der Lobby des Berliner Hotels „Berlin, Berlin“ volltrunken gegen eine Säule.“ (Spiegel Online)
Ein solches Verhalten ruft umgehend den Bundestrainer auf den Plan., der verständlicherweise empfindlich auf Störungen bei der Vorbereitung zur Fußball-WM reagiert. Gut, dass Jogi Löw hier klare Worte findet:
„Oliver Bierhoff und ich haben ein ernstes Gespräch mit Kevin geführt. Nationalspieler sind in ganz besonderem Maße Vorbilder, auch neben dem Platz. Daran haben wir ihn erinnert und ihm klargemacht, dass so etwas nicht wieder vorkommen darf“, sagte Löw der „Bild“, verteidigte seinen Spieler aber gleichzeitig auch: „Kevin ist noch jung, er ist impulsiv, er hat Herz und Leidenschaft. Das zeigt er, wenn er auf dem Rasen steht. Man muss auch sehen, dass Kevin sich bei der Nationalmannschaft immer einwandfrei verhalten hat.“ (Spiegel Online)
Selbstverständlich muss in der Causa K. Großkreutz die Lebensleistung berücksichtigt werden:
Der Dortmunder gibt sich als reuiger Sünder, der DFB sieht von Konsequenzen ab. Denn Großkreutz wird sportlich gebraucht.
Selbstverständlich! Außerdem finde ich, wird die Angelegenheit in der Presse viel zu kritisch gesehen. Was ist denn schon groß passiert? Kevin hat ne Säule angestrullert. Eine Säule! Darf man mittlerweile nicht mal Säulen anpinkeln? Wo soll das hinführen? Stehen demnächst auch noch Bäume, Sträuche und Häuserwänden unter Pinkelschutz?
Oder ist der wirkliche Skandal, dass sich
Großkreuz stehend, unter Missachtung des Gleichstellungsgebots sozusagen, erleichterte? Und gebührt ihm deswegen nicht eigentlich. all unsere Hochachtung?
Ich bin wirklich froh, dass so ein blitzsauberer Typ wie Löw sich den jungen Heißbrunz mal zur Brust genommen hat. Ich hoffe, dass sich Kevin von nun an in jeder Hinsicht ganz am Trainer orientiert.
Sich am Trainer orientieren? Soll er uns drei Turniere versauen? Bitte nicht!
Aber große Sorge habe ich nicht. So unsicher, borniert und lernresistent wie Löw ist der Kevin nicht.
Und Kevin hat schließlich noch seinen Führerschein. Das Unverzeihlichste an Löw ist seine Kurzsichtigkeit und seine Treulosigkeit. apropos Führerschein, hier liegt ein frisches Ticket wegen zu schnellen Fahrens für Dich, mein Khal.
Unverzeihlich nicht, aber schlimm ist vor allem Löws Borniertheit. Vor wenigen Tagen rūgt er öffentlich das Fehlverhalten eines Nationalspielers und insistiert dabei auf dessen „Vorbildfunktion“, obwohl er da schon damit rechnen musste, dass sein eigenes Fehlverhalten publik werden wūrde. Kein Gedanke daran, dass dies auf ihn selber zurūckfallen muss, dass auch fūr ihn gilt, was er von anderen fordert.
Löw fehlt leider die Gabe der Selbstkritik und das macht ihn als Trainer so unflexibel. Man erinnere sich an seine absurden Eiertånze nach dem EM-Aus gegen Italien oder dem 4:4 gegen Schweden. In beiden Fällen waren seine Fehler unabweisbar evident. Und trotzdem gelang es ihm nicht, sie unumwunden zuzugeben. Im Vergleich dazu Guardiolas Statement sofort nach dem Bayern-Madrid Spiel!
Jetzt mal halblang mit dem Löw-Bashing.
Jogi Löw ist der von Klinsi dem Täufer inthronisierte Heiland des Schland-Fußballs, Retter der von Italien, Brasilien und Bulgarien geschundenen teutonischen Kickerseele.
Nur weil ein gewisser rheinischer Zweitligist kürzlich versehentlich in die 1. Bundesliga gerutscht ist, müssen gewisse Meinungsäußerer in diesem Block jetzt nicht so auf die Sahne hauen.