Keine Solidarität mit Marius

Aus Liebe zu meinen Kindern mache ich mich selbstverständlich gerne zum Affen, im speziellen Fall sogar zum Giraffen…

Die Duplizität der Ereignisse: vor ein paar Tagen findet der jüngste Sohn im Keller ein vollfunktionsfähiges Giraffenkostüm, welches als Vorjahresverkleidung des ältesten Sohnes indentifiziert wird. Da dieser sich aber momentan ziemlich genau am anderen Ende der Welt aufhält, ist die Enteignug seines Kostüms instantan beschlossen.

Zur gleichen Zeit informiert mich meine Noch-Gemahlin darüber, dass die Weiberfastnachtsfestivitäten im Kindergarten der jüngsten Tochter bevorstehen und dass es schön – will sagen: unbedingt erforderlich! – wäre, wenn ich mich diesesmal weniger karnevalsmuffelig präsentierte. Ansonsten Sanktionen!

Ich verstehe die Andeutung meiner Noch-Gemahlin und erinnere mich an das Giraffenkostüm. Ich bin ein Typ, der blitzschnell zusammenfügen kann, was nicht zusammen gehört: Giraffe – Halbmast, Halbmast – Giraffe. Warum nicht? Schon seit Anbeginn gehört zum rheinischen Karneval eine neckisch-kritische Attitüde, weshalb ich beschließe, mir aus Protest ein Namensschild auf das Giraffenkostüm zu kleben: MARIUS . Ein dezenter Hinweis auf meine Gefühlslage an einem Weiberfastnachtstag. Ich nehme an, die anderen Väter werden verstehen, was ich meine. So jedenfalls war der Plan.

Gerade eben ruft aber ein Typ an, der sich als Freund des ältesten Sohnes zu erkennen gibt und der höflich nachfragt, ob vielleicht sein Giraffenkostüm bei uns regallägrig sei. Er hätte dieses im letzten Jahr verliehen und so weiter und so fort.

Der Zufall ist manchmal eben doch Perfektionist. Und gnädig!

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