Am Sonntag im Estadio do Maracana gegen die Deutschen?
Ich schätze weder die Holländer noch die Argentinier haben ein allzu großes Interesse, ihr Halbfinale zu gewinnen. Wir werden heute deswegen überdurchschnittlich viele Eigentore sehen.
Mein Tipp: 10:11!
Allerdings weiß ich nicht, fūr wen. Ist aber auch vollkommen egal.
Vermutlich wird es 1:0 für Oranien in der 92. Minute enden, oder so.
Es ist ja Skylla und Charybdis diesmal:
Der Sieger muss gegen Überdeutschland antreten, der Verlierer hat womöglich die Ehre und sicher sportlich die Aufgabe, den Gastgeber auf den vierten Platz (Blechmedaille) zu verweisen.
Aus küchenpsychologischer Sicht sollten die Brasilianer im Finale ja nun klar für Deutschland sein:
Lieber vom Weltmeister, als vom Vizemeister gedemütigt werden. Erst recht, wenn sich ausgerechnet Argentinien noch davorzusetzen droht.
Schade für Holland (der erneute Versuch dieser Torwart-Mätzken, die aber, wie gesehn, diesmal konsequent unterbunden wurden, macht es allerdings doch leichter) aber für und schmeckt mir Argentinien im Finale besser.
Das wird zwar auch ein hartes Stück Brot, aber wenn sie nach vorn ähnlich wenig auf die Kette kriegen wie gestern, denk ich, ich das zu wuppen.
Dass wir ALLE Braslianer im Stadion hinter uns haben, glaub ich zwar eher nicht … aber dass die Kulisse trotzdem eher uns gehört schon.
Ob die Gauchos Sonntag wieder auf die Mauer-Taktik setzen oder nicht, vermag ich nicht zu beurteilen.
Tip fürs Finale: 3:1
Dass wir ALLE Braslianer im Stadion hinter uns haben, glaub ich zwar eher nicht …
Ein paar Tore weniger wären vielleicht gar nicht so verkehrt gewesen, was das betrifft:
„Fünf! Sechs! Sieben!“ Argentinische Fans in Rio bohren mit Wonne in der Wunde, die der deutsche Monster-Sieg gerissen hat. „Auf Wiedersehen, auf Wiedersehen“, schreien sie einem der wenigen Brasilianer hinterher, der trotz der 7:1-Katastrophe ein gelbes Trikot angezogen hat. Mit gesenktem Kopf schlappt der Gefoppte weiter. Jetzt nur nicht stehen bleiben, keine Lust auf das Gequatsche der Nachbarn. Brasilien und Argentinien verbindet eine ewige Hassliebe: „Wir lieben es uns zu hassen. Und wir hassen es, dass wir uns lieben“, beschreiben Brasilianer die komplizierte Beziehung. …
>>> Auf dem Platz spiele nur eine Mannschaft: die in Schwarz-Rot. „Ein guter Marketingtrick“ sei das gewesen mit den Hemden in den Farben von Flamengo, findet Diego Salles. Aber obwohl er selbst glühender Flamengista ist, wie er bekennt, sei er fortan für Holland. „Die haben es verdient – und noch nie eine Weltmeisterschaft gewonnen.“ Seine Tante will im Finale den Deutschen die Daumen drücken.<<<
Man wird wohl überall im Netz Belege oder Aussagen finden, die sowohl das eine wie das andere belegen können. Daher verlasse ich mich in solchen Fragenb lieber auf meine eigene Einschätzung.
Und daher sage ich: auch wenn die Brasilianer und Argentinier eine lang gepflegte Hassliebe füreinander empfinden, wird Sonntag der "Hass" vorherrschen und Brasilien überwiegend mit der Haltung auftreten: lieber vom späteren Weltmeister verprügelt worden zu sein als dem ungeliebten Nachbarn gönnen, über unsere Bezwinger zu triumphieren.
… lieber vom späteren Weltmeister verprügelt worden zu sein als dem ungeliebten Nachbarn gönnen, über unsere Bezwinger zu triumphieren.
Eben.