Schöne Teppiche

Was ich liebe, was ich wirklich liebe, dass sind schöne Teppiche! Aber nicht irgendwelche, da bin ich wählerisch. Es müssen schon echte Hotelkonferenzraumteppiche sein! Wenn ich einen sehe, muss ich ihn photographieren, ich kann nicht anders. Es ist so eine Art Hobby von mir. Ich meine, wenn man schon den Kopf sinken lässt, dann kann man doch… Ist doch eh ein Aufwa… Nein, ich meine, es ist doch ganz natürlich zu dokumentieren, was man sieht, oder nicht? Ich darf übrigens in aller Bescheidenheit sagen, dass ich Besitzer der wahrscheinlich größten Hotelkonferenzraumteppichphotosammlung der Welt bin!

Viele Menschen haben Vorurteile gegenüber der Hotelkonferenzraumteppichphotographie. Es heißt, die Hotelkonferenzraumteppichphotographie sei langweilig und doof. Doch das stimmt gar nicht! Wenn ich Bekannten meine Sammlung zeige, werden viele oft nachdenklich und manche entschuldigen sich sogar bei mir. Wir haben die Sache falsch eingeschätzt, sagen sie. Obwohl die Teppiche alle unterschiedlich aussehen, sind sie ja doch auch alle gleich!

Nicht wahr, pflege ich zu entgegnen, jetzt hast du es verstanden! 

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6 comments on “Schöne Teppiche

  1. Alaska 2. Oktober 2014 16:32

    „Obwohl die Teppiche alle unterschiedlich aussehen, sind sie ja doch auch alle gleich!“

    Ja, das ist eines der wundervollsten Geheimnisse der Natur: Wie der Mensch (wer?) unter lauter Verschiedenem in der Welt dazu kam, „Gleiches“ zu konstruieren.

    Es muss etwas mit Fortpflanzung und Evolutionsvorteil zu tun haben. (Aber das gilt ja eigentlich für alles.)

    • Halbmast 3. Oktober 2014 13:42

      Ja, das ist eines der wundervollsten Geheimnisse der Natur: Wie der Mensch (wer?) unter lauter Verschiedenem in der Welt dazu kam, “Gleiches” zu konstruieren.

      Vielleicht liegt diesem Geheimnis aber auch nur ein „Kategorienfehler“ zugrunde, nämlich die logisch ungültige Verknüpfung von DING („Verschiedenem“) und Begriff („Gleiches“). Auf rein logischer Ebene liegt ja gar kein Problem vor: Gleichheit und Verschiedenheit sind relationale Begriffe: man kann Gleiches nicht als gleich bestimmen ohne einen Begriff von Verschiedenheit zu haben. Und umgekehrt. Insofern ist Verschiedenheit nicht weniger ein „mentales“ Konstrukt als Gleichheit. Und deshalb ist es auch nicht plausibel dem einen (Verschiedenheit) einen ursprünglicheren und konkreteren Seinsstatus als dem anderen (Gleichheit) zuzusprechen, auch wenn dies in den dualistischen Metaphysiken eine ururalte Tradition hat.

      Anders ausgedrückt: das Verschiedene könnte gar nicht Gegenstand unserer Erfahrung werden, wenn es so verschieden wäre, dass wir es nicht „vergleichen“ könnten. Was nicht wechselwirkt, existiert nicht.

      • Alaska 3. Oktober 2014 14:07

        So ist es ja nicht.

        Wann immer mehr als eins ist, ist eins notwendig verschieden von einem anderen. Ihre „Gleichheit“ – in welchem Sinn auch immer – ist ein zusätzliches Konstrukt.

        Inzwischen glaube ich, es hat weniger mit Fortpflanzung zu tun, mehr mit Nahrung: Es hat große Vorteile, gleich genießbare Früchte von gleich giftigen unterscheiden zu können.

        • Halbmast 5. Oktober 2014 10:43

          „So ist es ja nicht.“

          Und ob es so ist! Oder willst du etwa ernsthaft andeuten, ich könnte mich irren?

  2. Alaska 5. Oktober 2014 11:45

    „Ein Weiser unter jenen Mönchen und Brahmanen, die die Lehrmeinung und Ansicht vertreten ‚einiges ist für mich annehmbar, einiges ist für mich nicht annehmbar‘, erwägt so: ‚Wenn ich stur an meiner Ansicht >einiges ist für mich annehmbar, einiges ist für mich nicht annehmbarNur dies ist wahr, alles andere ist falschfür mich ist alles annehmbarfür mich ist nichts annehmbar<. Mit diesen zwei könnte ich in eine Meinungsverschiedenheit geraten, und wenn es eine Meinungsverschiedenheit gibt, gibt es Streitgespräche; wenn es Streitgespräche gibt, gibt es Zank; wenn es Zank gibt, gibt es Verdruß.' Weil er Meinungsverschiedenheiten, Streitgespräche, Zank und Verdruß für sich vorhersieht, überwindet er jene Ansicht und nimmt keine andere Ansicht an. Auf diese Weise kommt das Überwinden dieser Ansichten zustande; auf diese Weise kommt das Aufgeben dieser Ansichten zustande."

    (Majjhima Nikāya 74: An Dīghanakha – Dīghanakha Sutta)

  3. Uffi 17. Oktober 2014 10:33

    Sie alle würden sich mit einem eingetretenen Rotweinfleck noch etwas besser machen.

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