Gestern bin ich mit dem Zug von Wimbledon nach Waterloo gefahren. Ich war trostlos müde, die Leute im Abteil waren alle mit ihren Smartphones beschäftigt, die Luft war stickig, draußen zogen Vorstädte vorbei, über denen ein unentschlossener Regenhimmel hing. In Earlsfield setzte sich mir ein Mann aus einem anderen Jahrhundert gegenüber, ausgestattet mit Melone, Schirm, grauem Gehrock und einer steifen Oberlippe. Er nickte mir kurz zu, schlug die Beine übereinander und kramte erfreulicherweise kein Smartphone aus seinem Aktenkoffer. Wir beschlossen beide, fortan aus dem Fenster zu schauen. Ich war froh, dass es einen wie ihn noch gab, einen, der aus dem Fenster schaut. Er sollte der Vorbote des Surrealen sein.
Denn dann kam die Epiphanie! Aus dem Zugfenster sah ich plötzlich das Cover von Pink Floyd. Das von der Animals. Das Cover in echt! Ich sah es! Nur das fliegende Schwein, das sah ich nicht. Man kann nicht alles haben.
Interessant. Das ging mir vor ziemlich genau 25 Jahren ganz ähnlich, als ich eine Woche lang jeden Tag auf der Fahrt von Clapham Junction nach Holborn da vorbeigekommen bin.
Morgen geht‘ nach Paris, bis Montag. Hoffentlich ist kein Smog mehr und die Flughäfen streiken nicht. Uns wurde ein besonders leckeres japanisches Restaurant avisiert. Gern möchte ich aber auch mal wieder die Bar à vin Le Refuge des Moines besuchen.
Mal sehen.
„Interessant. Das ging mir vor ziemlich genau 25 Jahren ganz ähnlich, als ich eine Woche lang jeden Tag auf der Fahrt von Clapham Junction nach Holborn da vorbeigekommen bin. “
Ja, auf der Strecke sieht man die Battersea Power Station noch besser. Mittlerweile bauen die da übrigens Luxusappartements rein, wenn ich recht informiert bin. Würde heute dort ein Cover photografiert, müsste also ein DOG zwischen den Kaminen schweben…
Wir waren am Samstag dann übrigens im . Französische Küche, aber japanisches Personal. Hart an der Grenze zum Chichi, aber immer noch ausgesprochen lecker.