Auf der Dachterrasse

Ich bin, weil ein Mann, unter die, in seinem Leben, Rosenzüchter, etwas erschaffen muss, gegangen.

Ich habe Rosen mit Schlafmohn gekreuzt, Blüten mit Vergessen, Rot mit Weiß, Luft mit Blei, Herrschen mit Aufgeben, Patschuli mit verschmortem Gummi, Natur mit Natur. Alles das habe ich vorsichtig gekreuzt, endlose Reihen von Fehlschlägen geduldig ertragen. Weil ein Mann – siehe oben!

Tagsüber sind die Rosen völlig harmlos – Kinder könnten damit spielen, Wachmeister sie inspiziren. Tagsüber sind die Rosen legal, sind die Rosen Rosen. Aber wenn das Licht futsch geht, es dunkler wird, dann geben die Rosen ihr Selbstsein auf und ein süßlicher, weißer Dampf steigt empor und zieht über die Terrasse. Errichtet Stunde und Imperium. Alles wird sofort süchtig, man kippt unweigerlich aus den Latschen. Gut beraten, wer sich schnell eine Liegegelegenheit sucht. Dann schaut man quasi stundenlang in den Himmel als ob da etwas Besonderes wäre.

2 comments on “Auf der Dachterrasse

  1. Emmanuelle 24. Juni 2017 11:49

    Deine Kreuzneigung, die mir bislang verborgen blieb, erklärt mir jetzt, warum wir diese seltsam-zaubrischen Kinder haben. Da wurden Angorakaninchen und Löwen, Sternenlicht und Diktatoren, Haikus und Apfelkuchen hineingekreuzt, ein Streifschuss Faultier traf die eine oder andere Kreuzmischung, merkwürdiges artfremdes Nerdtum geriet hinein, und hie und da eine ordentliche Portion Abrissbirne.

    • Halbmast 25. Juni 2017 9:40

      Dass dir meine „Kreuzneigung“(Skoliose) „bislang verborgen blieb“, wundert mich schon ein bisschen. Offenbar jammere ich nicht laut genug.

Leave a Reply to Halbmast Cancel Reply

Your email address will not be published.

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.