Neues von der Konferenzraumteppichphotographie

Als ich im letzten Oktober drei Kleinodien der Hotelkonferenzraumteppichphotographie hier in diesem Blog veröffentlichte, war ich auf allerlei gefasst, nur nicht auf den Sturm der Begeisterung, den ich damit auslösen sollte! Nein, damit war nicht zu rechnen.

Aus aller Herren Länden erreichten mich Zuschriften postiven bis bewundernden Tenors, zumeist mit dem flehentlichen Wunsch verknüpft, mehr von dieser erzgeilen Hotelkonferenzraumteppichphotographie zu sehen. Offenbar habe ich entweder einen Nerv der Zeit getroffen oder aber eine tiefere Sehnsucht der Menschen nach lustigen Mustern affiziert oder aber beides zugleich.

Wie auch immer, ich möchte mich dem Drängen der Fans der Hotelkonferenzraumteppichphotographie nicht länger verschließen und präsentiere nun drei weitere unverwackelte Bilder vom Boden der Realität. Aufmerksame Beobachter werden feststellen, dass bei einem der Exponate terra incognita betreten wird gewissermaßen, indem nämlich die an sich streng-sparsame Ästhetik der klassischen Hotelkonferenzraumteppichphotographie ganz bewusst aufgebrochen wurde und zwei Schuhe zu sehen sind, welche aber nicht als Tabubrüche dem Tabubruch zuliebe gedacht sind, sondern die eine in der Hotelkonferenzraumteppichphotographie bislang unbekannte Anmutung von Dynamik und Menschelei hervorrufen, bzw. hervorrufen sollen!

 

Triptychon2

5 comments on “Neues von der Konferenzraumteppichphotographie

  1. Emmanuelle 26. Februar 2015 19:45

    Planst Du eine Ausstellung? Ich finde Deine Arbeiten wirklich beeindruckend. Man möchte sofort etwas vom Pferd erzählen, wenn man sie ansieht. Mich jedenfalls inspirieren sie sehr. Ich weiß gar nicht, was ich als erstes vor mich hinquasseln möchte, sehe ich diese Teppiche. Einerseits möchte man entfesselt soziologisch konfabulieren, andererseits drängt sich auch logorrhöisch so quasi philosophisches Gedankengut in mir hoch. Ich möchte vom Höxken aufs Stöxken kommen, auf Hinz und Kunz, auch sollen Gott und die Welt ausreichend zur Sprache kommen. Ich weiß gar nicht, womit ich anfangen soll. Etwa von der Entfremdung der Servicegesellschaft von der Arbeiterschaft, auch durch einen umfassenden pädagogischen Vergleich Deiner Kunst mit frühen Arbeiten von Malewitsch? Oder schwadronier ich lieber eine geraume Weile über die Bedeutung von Teppichböden für die erotische Gegenwartspinseleien? Wer will da nicht mitreden und nie wieder aufhören? Das gibt einen Laberflash wie auf Crystal Meth, als habe man mir mit dem Reflexhammer auf den Frontallappen gegongt bis die Sonne untergeht und bis sie wieder aufgeht, so dolle inspirierend finde ich den Scheiß! Weiter so, alter Schwerenöter!

    • Halbmast 26. Februar 2015 20:06

      Endlich erkennt mal jemand ansatzweise vollumfänglich die Dimensionen meiner Kunst! Darf ich dir ein Eis spendieren?

  2. Alaska 27. Februar 2015 16:22

    Ja, das sind wirklich beeindruckende, erregende Aufnahmen.

    Wo sind sie wohl entstanden?

    Ich vermute, bei einem Treffen der anonymen Konferenzraumteppichphotographiefetischisten?

    • Halbmast 27. Februar 2015 20:11

      Wir Anonyme Konferenzraumteppichphotographen fordern eine Ausstellungsquote! Wir fordern die Abschaffung des Ignorierens der Konferenzraumteppichphotographie und ein Ende des Kuratorendiktats und des reaktionären Kulturschranzentums! Gleiche Anerkennung bei gleicher künstlerischen Leistung!

  3. Uffi 28. Februar 2015 13:23

    Wenn nur mehr Menschen das meditativ-transzendente Potential hinter der Konferenzraumteppichphotographie begreifen würden, müssten wir uns um die Welt keine Sorgen mehr machen. Schaut auf den Boden statt auf Abkommen und Veträge, Leute!

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