Month: Juli 2014

De bello Gallico

1. Frankreich ist im Prinzip nichts anderes als eine ermüdende Aneinanderreihung von Péage-Häuschen zwischen dem Rheinland und den bretonischen Atlantikstränden. Ich weiß, dass die Franzosen Geld brauchen, aber warum muss man deswegen alle 5 Minuten die Fahrt unterbrechen? Rache für Wegelagerei!

2. Bei dem Versuch einen Ball, in dem von unserm Toni Schumacher gehüteten Kasten unterzubringen, unterlag der französische Spieler Battiston 1982 dem Irrtum, dies einfach so – ohne jede Konsequenzen – tun zu können. Kurze Zeit später musste er das Spielfeld mit einer leichten Gehirnerschütterung und anderen Blessuren verlassen und zeigt sich deswegen bis zum heutigen Tage unversöhnlich. Obwohl Schumacher sich aufrichtig und von ganzem Herzen für seinen spaßfreien Arbeitsethos entschuldigt hat, nutzt man auf französischer Seite seitdem jede Gelegenheit, diese banale Geschichte der Gnade des Vergessens zu entreißen um sofort zu betonen, dass die Angelegenheit längst vergessen sei. Rache für welsche Doppelbotschaften!

3. Jährlich werden ungefähr 150 Millionen Fröschen die Schenkel rausgerissen, um sie dann in Knoblauch und Butter zu schwenken. Nichts gegen kulinarische Paraphilien, aber ich finde es bedenklich, wenn Rülpser nach Teich riechen. Außerdem mag ich das Quack-Quack aus dem Schilf. Rache für die Frösche!

4. Entgegen dem, was man so sagt und vor allem entgegen dem, was sie selber glauben, sind die Franzosen nicht in der Lage trinkbare Weine herzustellen. Nehmen wir mal das Zeug aus Bordeaux: um den Mangel an Eleganz und Frucht zu verdecken, stecken sie ihre rustikale Plörre in geröstete Fässer und vertrösten ahnungslose asiatische Käufer auf einen fernen, nicht näher festgelegten Moment, in dem die sogenannte „Todessüße“ das Zeug für kurze Zeit genießbar macht. Meistens kommt dieser Moment aber nicht und nimmer und nie, beispielsweise beim 86er Leoville-las-Cases nicht, um den sie seinerzeit mehr Buhei gemacht haben als um Muttergottes Blümchenschlüpfer. Franzosen und Wein? Vergesst es! Rache für meine Geschmacksknospen!

5. Überflüssig zu erwähnen, dass sie das Fußballspielen auch nicht erfunden haben. Sieht schlimm aus, wie der Franzose den Ball traktiert, nichts fürs Auge. Rache für die Beleidigung des Leders!

Die Liste ließe sich natürlich beliebig fortführen. Doch es reicht. Es reicht wirklich. Als Europas zentralste Kulturnation ist es heute ab 18.00 Uhr an uns, dem Franzmann zu zeigen, was wir von all dem halten. Nämlich nichts!

 

4 : 2! (2x Özil, Müller, Klose)

Ein bisschen Respekt, ihr Luschen!

Wie ich in irgendeinem Kommentar lesen durfte, zeigte in Mertesacker (angesichts seines jüngsten Interviewverhaltens) „der häßliche Deutsche“ sein Antlitz. Dieser Frevel habe sich ereignet, als Merte sich höflich, aber mit einem Hauch mehr Bestimmtheit als sonst gegen die rotzfrechen Fragen eines überheblich grinsenden ZDF-Reporters nach dem gewonnenen (!) Achtelfinalspiel verwahrte.

Seine investigativen, bohrenden Fragen stellte der berherzt auftrumpfende Erlebnisreporter unserem Merte wohlgemerkt direkt nach dem Spiel, als diesem noch die Lungenbläschen aus den Ohren blubberten. Schweinsteiger, das Schlachtross wurde wenige Minuten zuvor wegen Muskelkrämpfen vom Platz getragen. Özil, bester Mann, angeblich in diesem Spiel noch nicht in Erscheinung getreten (blind?), hatte soeben das zweite Tor geschossen. Allen Spielern liefen nach 120 Minuten Kampf (für uns Fans!) Schweiß, Blut und Tränen und vielleicht auch Pipi vor Anstrengung in die Unterhose  –  und Merte muss sich süffisante Fragen zum angeblich mangelnden Engagement der deutschen Mannschaft gefallen lassen. Ein bisschen Respekt, Du Lusche! Ich wäre jedenfalls ausfallender geworden als der eistonnencoole Merte, der sich diese Opportunistenscheiße vergleichsweise wohlwollend anhörte. Was erlauben ZDF-Mann??

Bot uns das Spiel nur Momente freudiger Erregung? Nein. Lief Götze orientierungslos herum wie ein hyperaktives Eichhörnchen? Ja. Verstolperte Höwedes jeden zweiten Ball? Noch einmal ja. Hatten die beiden keinen Bock? Wohl kaum.

Jetzt bin ich ja einiges gewohnt von deutschen Sportreportern: Beckmanns Gelaber über Spielerfrauen oder den Betroffenheitskanon von Bela (aus dem mein Autokorrekturprogramm passenderweise immer „Belastung“ macht). Aber was erlauben namenloser ZDF-Mann? Was erlauben Fans, die nicht anfeuern, wie es sich gehört, wenn es mal flau wird, sondern den Pfiffen der gegnerischen Fans den akustischen Luftraum überlassen? Nun stecke ich freilich als FC-Fan einiges an Kummer routiniert weg und werde meine Daumen selbst für die Kölner krümmen, wenn diese auf Regionalniveau spielen. Aber sollten nicht auch verwöhntere Fußballfreunde unserer Mannschaft, in der auf fast allen Positionen Weltstars spielen,  selbst bei suboptimaler Leistung die Stange halten? Nein, man labert lieber mal wieder etwas über fehlendes Engagement, sobald das Endergebnis nicht 12:0 lautet. Was sind das für gottverdammte Fußballflittchen, die ihre Schlüpfer derart in den Wind halten.

Ich haben fertig. Und Deutschland wird Weltmeister.